Diese Lebensmittel können bei Hunden zu Vergiftungen führen

Hunde haben einen anderen Stoffwechsel als Menschen und können daher viele Lebensmittel nicht vertragen, die für Menschen unbedenklich sind. Um zu verhindern, dass sich ein Hund mit menschlichen Lebensmitteln vergiftet, sollte man folgende Regeln beachten:

  • Geben Sie Ihrem Hund keine Lebensmittel vom Tisch. Viele Speisen wie Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch oder Trauben können für Hunde giftig sein. Das gilt ebenso für Lebensmittel, die mit dem Zuckerersatz Xylit versetzt wurden.
  • Achten Sie darauf, dass Essensreste nicht frei zugänglich sind. Hunde haben einen starken Geruchssinn und können selbst verschlossene Behälter öffnen, um an das Futter zu kommen.
  • Seien Sie besonders vorsichtig mit Knochen, da diese Verletzungen im Verdauungstrakt, oder Verstopfungen/ Verlegungen verursachen können.

Giftige Lebensmittel für Hunde

Viele Lebensmittel, die für Menschen unbedenklich sind, können für Hunde hochgiftig sein. Die Vergiftung wird dabei meist durch bestimmte chemische Inhaltsstoffe ausgelöst, die für den Hundeorganismus schädlich sind.

Schokolade

Schokolade enthält Theobromin, eine Substanz, die für Hunde giftig ist. Je dunkler die Schokolade, desto höher der Theobromingehalt. Bei 20 mg Theobromin/kg Körpergewicht kann es zu ersten Symptomen kommen, 100 mg/kg kann tödlich sein. Bitterschokolade enthält bis zu 16 mg/g Theobromin, Backkakao bis zu 26mg/g. 

Nehmen beispielsweise kleine Hunde eine Tafel Zartbitterschokolade auf, ist Letaldosis bereits erreicht. 

Zwiebeln und Knoblauch

Zwiebeln und Knoblauch enthalten Disulfide und Propylthiosulfinate, die die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bei Hunden zerstören können. Bereits 15-30 g Zwiebeln pro Kilogramm Körpergewicht können für Hunde gefährlich werden. Für einen 10kg Hund kommt es bei Aufnahme einer mittelgroßen Zwiebel zu klinischen Symptomen. Symptome treten ein bis mehrere Tage nach oraler Aufnahme auf. 

Trauben und Rosinen

Trauben und Rosinen enthalten eine toxische Substanz, die bei Hunden Nierenschäden verursachen kann. Bereits 0,7 Gramm Rosinen pro Kilogramm Körpergewicht können für Hunde gefährlich sein. Für einen 10kg Hund wären das also lediglich 7 Gramm. Weintraubenvergiftungen können bereits bei 10 g/kg Körpergewicht auftreten.

Tomaten

Tomaten enthalten Solanin, eine Substanz, die für Hunde giftig ist. Vor allem die grünen Teile der Tomate, also Stängel und Blätter, sind sehr gefährlich. Die reife Frucht enthält sehr wenig Solanin und verursacht in der Regel keine Vergiftung. Unreife Tomaten können hingegen Vergiftungssymptome wie Magen-Darm-Beschwerden, Unruhe, Koordinationsstörungen oder Krampfanfälle verursachen.

Xylit

Xylit ist ein künstlicher Zuckerersatzstoff, der für Hunde hochgiftig ist.

Es wird als Zuckerersatz in vielen Lebensmitteln verwendet (Kaugummis, Süßwaren, Gebäck, Müsli etc.). Es handelt sich um einen natürlichen Zuckeralkohol, der ursprünglich aus der Birke gewonnen wurde.

Bereits 0,1 Gramm Xylit pro Kilogramm Körpergewicht können bei Hunden Vergiftungen hervorrufen, bei 0,5 g Xylit /kg Körpergewicht kommt es zum akuten Leberversagen/Krämpfen (Bsp.: Ein Kaugummi kann je nach Sorte 1 g Xylit enthalten) 

Wie bei der Aufnahme von Zucker schüttet die Bauchspeicheldrüse der Hunde Insulin aus. Bei Xylitol ist die Insulinausschüttung jedoch zu stark und die Tiere gleiten in eine Hypoglykämie (Unterzuckerung). Unbehandelt kann es schnell zum Tode führen.

Die wichtigsten Punkte zur Behandlung eines vergifteten Hundes:

  • Wenn die „Giftaufnahme“ erst kürzlich erfolgt ist (innerhalb von 2 Stunden), kann der Tierarzt/Tierärztin versuchen, den Hund erbrechen zu lassen.
  • Ist die Aufnahme länger her, können Magenspülungen, Aktivkohle-Gaben oder mögliche Gegenmittel verabreicht werden. Zudem kann eine symptomatische Therapie eingeleitet werden.
  • In den Tagen nach der Vergiftung sollte der Hund nur leicht verdauliche Kost erhalten, um den Magen-Darm-Trakt zu schonen. Futterzusätze können die Darmflora unterstützen.
  • Bei schweren Vergiftungen kann eine stationäre Intensivbehandlung mit Infusionen und engmaschiger Überwachung der Vitalwerte nötig sein.

Es gilt:

 Bei einer Vergiftung entscheidet schnelles, zielorientiertes Handeln über die Prognose der Tiergesundheit!

Kontaktiere Sie daher umgehend Ihren Tierarzt!