Urlaubszeit- Reisezeit – Infektionszeit

Hunde, die ins Ausland verreisen, müssen nicht nur gegen Tollwut geimpft sein, sondern sollten darüber hinaus prophylaktisch gegen „Reisekrankheiten“ behandelt werden. Die meisten Krankheiten werden aus den südlichen Ländern in die Heimat eingeschleppt. Die Übertragung der Erreger (Viren, Bakterien, Parasiten) erfolgt in der Regel über Vektoren wie Zecken, Mücken, Flöhe oder Läuse.  

Zu den Vektor übertragenen Krankheiten zählen Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, sowie Haut- und Herzwürmer. 

Leishmaniose – bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen durch Sandmücken übertragbaren Parasiten (Protozoon). Infizierte Hunde können bei akutem Krankheitsverlauf (Magen-Darm Symptome, Abgeschlagenheit, Hautveränderungen) ohne Therapie sterben. Behandelte Hunde genesen meistens nicht vollständig und benötigen u. U. lebenslange medikamentöse Therapie.

Babesiose –  eine durch Zecken übertragbare Erkrankung. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und zerstören diese. 

Ehrlichiose – bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird. Sie parasitieren intrazellulär in Monozyten und können zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. 

Anaplasmose – eine bakterielle Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Unbehandelt kann es zu Thrombozytopenie kommen, was Probleme mit der Blutgerinnung hervorrufen kann. Trotz Behandlung kann eine vollständige Eliminierung der Erreger nicht garantiert werden. Eine regelmäßige Überwachung auch nach Abklingen der Symptome ist demnach anzuraten. 

Herz- und Hautwürmer (Dirofilaria immitis und Repens). Eine Hautwurminfektion verläuft in der Regel mild. Deutlich dramatischer stellt sich eine Erkrankung mit Herzwürmern dar. Je nach entwickelten Krankheitssymptomen und Infektionsintensität ist eine Behandlung nicht mehr erfolgreich oder durch einhergehende Komplikationen sehr gefährlich. Zudem stellen infizierte Hunde ein Erregerreservoir dar, welches dazu führt, dass heimische Stechmücken ebenfalls als Dirofilarienüberträger fungieren, welche sie auf andere Tiere oder auch den Menschen übertragen. 

Prophylaxe für Hunde in der Ferienzeit
 

Schützen Sie ihren Vierbeiner daher bei Reisen in warme Länder durch Spot on Präparate (Imidacloprid, Moxidectin, Permethrin), welche eine repellente und abtötende Wirkung auf Stechmücken, Zecken oder Flöhe haben. Eine Infektion wird so effektiv verhindert. Beginnen Sie die Behandlung bereits 4 Wochen vor Reiseantritt und wiederholen Sie sie alle 4 Wochen (plus eine Behandlung nach Rückkehr). 

Sollten Sie Fragen haben, beraten wir Sie gerne! 

Genießen Sie den Sommer!

Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Brockhaus