Sommerzeit-Zeckenzeit

Kaum klettern die Temperaturen im Frühjahr, lauern die Spinnentiere auf Nahrung.

Sommerzeit ist Zeckenzeit!

Welche Auswirkungen können Zeckenbisse und damit einhergehende Infektionen haben? Wie kann ich meinen Vierbeiner und dadurch auch mich selber vor Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden schützen?

Zecken - Sommerzeit - Zeckenzeit: wichtige Informationen zum Thema Zecken, Erkrankungen und Schutzmaßnahmen von Tierarzt Dr. Brockhaus in Hattingen

Grafik: 123rf, tele52

Hier finden Sie einige wichtige Informationen zum Thema Zecken, Erkrankungen und Schutzmaßnahmen

Zecken gehören zu den Spinnentieren und sie lieben feucht-warmes Klima.  Sie halten sich besonders gerne an Waldrändern im hohen Gras oder in Feldern auf. Zecken ernähren sich vom Blut ihres Wirtes z.B. Mäuse, Vögel, Wildtiere, Hunde, Katzen und  Menschen.

Während des Saugaktes können Zecken Krankheitserreger übertragen, die für die Gesundheit von Mensch und Tier von größter Bedeutung sind. In Deutschland spielen u.a.

für unsere Haustiere eine bedeutende Rolle.

BABESIOSE

Die Auwaldzecke überträgt durch ihren Saugakt Babesien, die ca. 12-72 Stunden nach dem Zeckenstich die roten Blutkörperchen zerstören. Eine akut verlaufende Erkrankung äußert sich durch hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen, Sauerstoffmangel mit einhergehender Atemnot und Husten.

Schleichende Krankheitsverläufe äußern sich durch wiederkehrende Fieberschübe, deshalb wird diese Erkrankung häufig als Hundemalaria bezeichnet.

Bis vor einigen Jahren galt die Babesiose als Reisekrankheit. Durch Urlaubsreisen mit Hunden und Importhunde aus dem Ausland, konnte sich, sowohl die Auwaldzecke, wie auch die Erkrankung in Deutschland etablieren.  

BORRELIOSE

Diese Erkrankung ist eine bakterielle Infektion, die durch den heimischen Holzbock  übertragen wird. Die Zecke braucht ca. 12-24 Stunden Saugzeit, um die Borrelien zu übertragen. Die Borreliose äußert sich durch akute Gelenksentzündungen und Lahmheiten, sowie Fieber und Müdigkeit.

ANAPLASMOSE

Die Anaplsmose wird ebenfalls durch den Holzbock übertragen und ist besonders in Nordeuropa auf dem Vormarsch. Die einzelligen Anaplasmen sind Blutparasiten und befallen die weißen Blutzellen. Akute Erkrankungen äußern sich durch hohes Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Lahmheiten und Blutungen aus Körperöffnungen. Überleben die Tiere die akute Phase, bleiben sie dennoch Träger und können bei Stress oder Krankheit erneut erkranken.

FSME- Frühsommer-Meningoenzephalitis

Im Gegensatz zu Menschen, erkrankt der Hund nur sehr selten an FSME. Auch in diesem Fall ist der heimische Holzbock verantwortlich für die Übertragung des viralen Erregers.

EHRLICHIOSE

Das Bakterium Ehrlichia canis wird durch die braune Hundezecke übertragen und ist längst nicht mehr nur eine Mittelmeerkrankheit.

Der Erreger befällt die weißen Blutkörper und gelangt so in Lymphknoten, Milz und andere Organe. Bereits nach ein bis zwei Wochen kommt es zu Fieber, Appetitlosigkeit, Atemnot, Blutungen, Milz- und Lymphknotenschwellungen. Später kommt es zur dauerhaften Blutarmut.

Schutzmaßnahmen:

Wie können wir unsere Haustiere vor Erkrankungen durch Zecken schützen?

Die Pharmaindustrie bietet zahlreiche Präparate, die entweder eine repellente Wirkung oder eine abtötende Wirkung beim Saugakt haben.

Reppellenzien sollen die Blutsauger davon abhalten, überhaupt erst das Tier zu befallen, die andere Wirkweise soll die Zecke schon bereits beim Fell- oder Hautkontakt abtöten, spätestens aber beim  Saugakt.

Bei den unterschiedlichen Wirkstoffen handelt es sich um Insektizide und Akarizide, sie wirken  demnach auf Flöhe und Zecken. Sie greifen in das Nervensystem der Wirbellosen ein (also z.B. Zecken) und töten sie.

Die Nebenwirkungen der unterschiedlichen Präparate ähneln sich. Es kann zu Hautreaktionen, Magen-Darm Problemen und selten auch zu neurologischen Störungen kommen.

Dies scheint also das Los zu sein um schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern und vielleicht sogar ihre Verbreitung zu minimieren. 

Mit oder ohne Behandlung sollten Sie ihr Tier täglich nach Zecken absuchen.

Das Töten der Zecken sollte mit einem festen Gegenstand (z.B. Glas) durch Zerquetschen erfolgen, dabei sollte unbedingt verhindert werden in Kontakt mit den austretenden Körperflüssigkeiten zu kommen.

Für Fragen und Beratung zur Zeckenprophylaxe stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung

Foto: 123rf, meepoohyaphoto